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HAMMAM-MESROUTINE. 51. Route. 321

94km Taya (400m), freundliche Oase mit Obstbäumen und
Eukalypten, unweit des schwer zugängliche Tropfsteinhöhlen ent-
haltenden
Kalkberges Djebel Taya (1208m). Das Flußtal verengt
sich weiterhin noch zweimal in den Gorges de Taya.

110km Hammam-Meskoutine (318m; *Badhotel, Z. 5-6,
F. , G. , M. 4, P. bei kurzem Aufenthalt 14 fr., m. W., Motor-
omnibus
- fr., Juni-Mitte Nov. geschlossen), das Aquae Thi-
bilitanae
der Römer, jetzt eines der berühmtesten Bäder Algeriens,
mit indifferenten, an Chlornatrium und schwefelsaurem Kalk reichen
Thermen. Die Quellen, eine eisenhaltige von 78° C., die übrigen von
97° C., haben 5 Min. oberhalb des Bahnhofs (280m), an dem Fahrwege
nach dem Badhotel, eine ca. 13m h. *Kalksinter-Terrasse (Grande
Cascade), eine Miniaturausgabe der Terrassen des Yellowstoneparks
und von Hierapolis in Kleinasien, gebildet, an deren Fuß, neben dem
oleanderreichen Bachbett des Oued Chedakra, Dattelpalmen und
prächtige Ölbäume die Eigenart des Landschaftsbildes noch steigern.
Die seltsamen Kalksteinkegel wenige Schritte östlich, Überreste
älterer Ausbrüche, haben zu dem arabischen Märchen von der ver-
steinerten
Hochzeitsgesellschaft und zu dem Ortsnamen (Bad der
Verdammten) den Anlaß gegeben. Kleinere Quellen treten hinter
diesen Kalkkegeln und 3 Min. östlich am Bahngeleise zu Tage.

Reizend ist der mit Orangen und Zitronen bepflanzte Garten-
hof
,
zwischen den vier einstöckigen Häuschen des Badhotels; unter
den hier aufgestellten römischen Altertümern verdient auf der von
einem uralten Terpentinbaum (S. 210) beschatteten Südterrasse der
Hausaltar der Antistier, aus Thibilis (s. unten), besondere Beach-
tung
. Von römischen Bauten sind nur verfallene Piscinen erhalten.

Ausflüge: s.w. nach dem (¾ St.) Lac souterrain, einer 1878
durch Einsturz entstandenen Höhle mit einem 27m tiefen Teich, dessen
Wasser bei Sonnenschein (beste Beleuchtung 2-4 Uhr nachm.) eine schöne
bläuliche Färbung: annimmt; südlich, etwas abseits von dem eben gen.
See, über die Weiler Aïn-St-Charles und Aïn-Amara (S. 320) in 2 St.,
am besten mit Maultier, nach den auf einem schmalen Bergrücken (ca. 700m)
hoch über dem Announatal gelegenen Announa, dem Thibilis der Römer,
wo seit 1905 Ausgrabungen stattgefunden haben; beachtenswert das Ost-
tor
, der Eingangsbogen des Forums, Reste der Marktbasilika, das Haus
des Magisters Pagi[magister pagi] und das arg zerstörte Südtor, das einzige römische
Doppeltor Algeriens; die außerhalb der spätbyzantinischen Stadtmauer
aus römischen Bautrümmern errichtete byzantinische Basilika, am SW.-
Rande
des Städtchens, hat in der halbrunden Chornische fünf Reihen
Priesterbänke (in der Mitte der Bischofsstuhl); n.w. nach der alt-
berberischen
Nekropole von Roknia, am Westabhange des Djebel Debar
(1049m), mit zahllosen, neuerdings meist übel zugerichteten Dolmen und
Felsengräbern.

Die Eisenbahn umzieht in einem südl. Bogen die waldreichen
Höhen der Beni Addi, an der Mündung des Oued Cherf in den Bou
Hamdan vorüber, der nunmehr den Namen Seybouse annimmt.
116km Medjez-Amar (292m), in schöner Berglandschaft.